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Wir gehen in die Pilze

Praktische Tipps für Pilzfinder

Titelbild © Canva

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ACHTUNG
Die hier aufgeführten Tipps dienen nur als erster Anhaltspunkt für die Pilzsuche. Niemals dürfen Pilze verzehrt werden, die nicht eindeutig identifiziert werden können. Frag bei Zweifeln daher immer einen Experten. Diese findest Du nicht selten auf dem Wochenmarkt oder in der Apotheke vor Ort.

Bilder © Canva

Ein tückisches Hobby

Wie der Warnhinweis am Anfang unseres Beitrages schon andeutet, handelt es sich beim Pilze suchen, um kein ganz ungefährliches Hobby. Wobei nicht die Suche an sich riskant ist, sondern der Verzehr der Fundstücke. Denn neben den heimischen Speisepilzen, tümmeln sich in unseren Wiesen und Wäldern jede Menge gefährliche Gesellen, die beim Verzehr Unwohlsein hervorrufen oder sogar zum Tod führen können.

Ratgeber oder Handyapp?

Aus diesem Grund empfiehlt es sich, die Pilzsuche mit Bedacht anzutreten und sich mit etwas nützlichem „Wissen to Go“ auszustatten. Am einfachsten geht das mit einem Pilzlexikon (*) oder einer praktischen Pilzbestimmung-App.

Während ein klassisches Bilderlexikon bei der Unterscheidung verschiedener Pilzsorten einen guten Überblick verschafft, übernehmen moderne Apps dies mit Hilfe von Filtern schon fast automatisch. Nichtsdestotrotz raten wir Anfängern von dieser Methode ab, da die angezeigten Suchergebnisse stark davon abhängen, welche Merkmale eines Pilzes eingegeben wurden. Dies birgt das Risiko, dass wesentliche Aspekte übersehen werden. 

Lerne vom Meister

So lassen sich Pilze nicht nur anhand der Form und Farbe unterscheiden, sondern auch anhand anderer Kriterien, wie dem Geruch oder der Fleischfarbe, wenn dieses mit Metall in Berührung kommt.

Diese Dinge könnt Ihr von einem erfahrenen Pilzsammler lernen, wie Ihr ihn vielleicht im Bekanntenkreis habt. Schade ist hierbei nur, dass sich eben diese Pilz-Experten nur selten in Aktion über die Schulter blicken lassen, da sie ihre geheimen Fundplätze nicht der Öffentlichkeit preis geben wollen.

Solange die Pilze aber nicht „ihrem Revier“ entnommen wurden, stehen erfahrene Pilzsammler sicher gerne mit Rat und Tat zur Seite, wenn es um die Unterscheidung von genießbaren und giftigen Pilzen geht.

Vorsicht Giftig

Warum eine genaue Klassifizierung so wichtig ist, zeigt das Beispiel des Knollenblätterpilzes. Dieser gleicht mit seiner weißen Farbe und Form stark dem bekannten Speisechampignion, ist allerdings hochgiftig. Ähnlich verhält es sich beim genießbaren Stockschwämmchen und dem giftigen Häubling oder dem Hallimasch und dem japanischen Trichterling.

Symptome einer Pilzvergiftung

Die Auswirkungen einer Vergiftung durch Pilze variiert stark nach der Pilzsorte und der verzehrten Menge. Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sind dabei noch die kleinsten Übel, da es auch jede Menge Pilze gibt, die zum Tod führen können.

Zwei Beispiele für heftige Reaktionen auf den Kontakt mit Giftpilzen sind beispielsweise der Fliegenpilz, der bereits nach einer viertel Stunde starke Halluzinationen auslöst, während der grüne Knollenblätterpilz unmittelbar die Organe angreift und stark beschädigt.

Warnschilder

Neben eigenen Toxiden, können Pilze auch durch äußere Umwelteinflüsse beeinträchtigt werden. Hierzu zählt der Fuchsbandwurm, der seine Eier auf Pflanzen ablegt und beim Verzehr gesundheitliche Schäden hervorruft. Aus diesem Grund solltet Ihr stets nach entsprechenden Warnschildern Ausschau halten, ehe ihr mit der Suche beginnt.

Warum überhaupt das Risiko eingehen?

Nun, da so viele Warnungen vorausgegangen sind, bleibt die Frage: Warum sollten Eltern überhaupt mit Kindern nach Pilzen suchen? Die Antwort ist einfach – weil Kinder bei der Pilzsuche einiges lernen. Dazu gehört:

  • Lebensmittel kommen nicht aus dem Supermarkt
  • Ernten ist mit Arbeit verbunden
  • Nicht alles war man findet ist essbar
  • Alle Pflanzen haben eine Aufgabe im Ökosystem (auch giftige!)
  • Pflanzenwachstum ist von äußeren Einflüssen abhängig (Wetter, Standort…)
  • uvm.

Der frühe Sammler findet den Pilz

Was können wir also tun, damit aus der „Pilzsuche“ ein „Pilzfund“ wird?

Den meisten Erfolg versprechen sich erfahrene Pilzsammler in den frühen Morgenstunden, wenn der Waldboden noch feucht ist. Durch den hohen Wassergehalt sind Pilze dann besonders groß und lassen sich gut im Moos und zwischen herabgefallenem Laub entdecken. 

Auch die Bodenbeschaffenheit hat Auswirkungen auf die Pilzernte. So lohnt es sich in der Nähe von Wurzeln und Baumstümpfen zu suchen, wo besonders viele Nährstoffe vorhanden sind.

Apropos Standort – Pilze sind Gewohnheitspflanzen und wachsen durch Ihre Verwurzelungen immer wieder an den selben Standorten und dies nicht selten im Rudel. Hast Du einen, gefunden, solltest Du also die Augen offen halten und den Boden nach Familienmitgliedern absuchen. Neben den familiären Beziehungen gibt es aber auch andere Wohngemeinschaften. So hat der Fliegenpilz meist einen sehr begehrten Nachbarn: den Steinpilz.

Der Korb füllt sich

Wenn die Pilzsuche erfolgreich ist, können die Pilze mit einem kleinen Messer geerntet werden, indem man den Stiel bodennah abschneidet. Nie sollte man einen Pilz einfach herausreißen, um die Ernte für das folgende Jahr nicht zu ruinieren. Besser ist es sich die Stelle in einer Karte zu markieren um nach und nach selbst zum Pilzexperten zu werden.

Ist der Korb einmal voll können die Pilze Zuhause kühl und trocken gelagert werden. Wichtig ist hierbei, dass die Pilze atmen können. Eine Folienabdeckung oder Tupperdose ist demnach nicht geeignet.

Grundsätzlich sollten Pilze binnen 3 Tagen verzehrt werden, da sie täglich Wasser verlieren und sich zusammenziehen.

Wenn dies nicht möglich ist, können Sie auch über Nacht angetrocknet und am nächsten Tag eingefroren werden. Am besten geht das, wenn sie vorab in Streifen geschnitten werden und dann nach dem Auftauen direkt in der Pfanne heraus gebraten werden.

Damit wäre es dann auch schon geschafft. Und wir wünschen Euch viel Spaß beim Pilze finden und einen guten Appetit!

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Die Autoren

Redaktion

happybabyness.com

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